Lebenslanges Impfen

Eine hohe Durchimpfungsrate schützt alle

Dass das Thema Impfen mit Ende der Pflichtschulzeit erledigt sei, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Es gibt überzeugende Argumente, auch als Erwachsener sich und seine Umgebung gegen impfpräventable Infektionen zu schützen. Zum einen muss der Schutz bei einigen Impfungen immer wieder aufgefrischt werden, zum anderen wird das Immunsystem mit fortschreitendem Alter schwächer, was allfällige Impfungen ratsam macht. Nicht zu vergessen: Eine hohe Durchimpfungsrate führt in vielen Indikationsfeldern zu einem Herdenschutz. Das wiederum bedeutet, dass wir als Gesellschaft alle geschützt sind, auch jene, die sich nicht impfen lassen können.

„Sind die Gratis-Kinderimpfungen einmal abgeschlossen, gibt es heute in der Gruppe der Erwachsenen fast gar keine flächendeckenden Maßnahmen mehr, um das Impfen zu fördern.“
Mag.a Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller

Eine der wichtigsten Public-Health-Maßnahmen

Von einer lebens­lan­gen Impf­dis­zi­plin pro­fi­tiert nicht nur der Ein­zel­ne, son­dern die Gesell­schaft ins­ge­samt. Je höher die Durch­imp­fungs­ra­ten, umso gerin­ger ist die Gefahr, sich mit ent­spre­chen­den Krank­heits­er­re­gern zu infi­zie­ren. Ins­be­son­de­re genie­ßen Klein­kin­der, die zB noch nicht gegen Masern geimpft wer­den kön­nen, einen nicht zu unter­schät­zen­den Schutz durch die­se Her­den­im­mu­ni­tät. Um den Schutz auf­recht­zu­er­hal­ten, müs­sen die emp­foh­le­nen Auf­fri­schungs­imp­fun­gen ein­ge­hal­ten wer­den.

Höheres Infektionsrisiko im Alter

Im fort­ge­schrit­te­nen Alter wird das Immun­sys­tem schwä­cher, wodurch die Gefahr steigt, an schwe­ren Infek­tio­nen, wie Influ­en­za, Pneu­mo­kok­ke­n­er­kran­kun­gen, Keuch­hus­ten oder Gür­tel­ro­se zu erkran­ken. Zudem wer­den Spi­tals­auf­ent­hal­te bei älte­ren Men­schen häu­fi­ger und damit auch das Risi­ko, sich mit „Kran­ken­haus­kei­men“ zu infi­zie­ren. Auch gehen vie­le chro­ni­sche Erkran­kun­gen mit einem erhöh­ten Infek­ti­ons­ri­si­ko ein­her. Es gibt also eine gan­ze Rei­he wich­ti­ger Argu­men­te für lebens­lan­ges Imp­fen.

Altersspezifische Impfstoffe

Die Impf­stoff­her­stel­ler sind sich bewusst, dass sie bei der Ent­wick­lung neu­er Impf­stof­fe auch auf die Bedürf­nis­se des altern­den Immun­sys­tems Rück­sicht neh­men müs­sen. Spe­zi­ell bei Influ­en­za-Impf­stof­fen wer­den Ansät­ze ver­folgt, die­se für älte­re Men­schen zu opti­mie­ren. Aber auch in vie­len ande­ren Berei­chen wird nach Impf­stof­fen geforscht, die an die Bedürf­nis­se der Ziel­grup­pe ange­passt sind (Kin­der­impf­stoff bei zB Influ­en­za und FSME).